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Wie entgraten?
Das sind die wichtigsten Entgratverfahren
Prozesssichere Fertigung in stets gleichbleibend hoher Produktqualität bei hohem Kostendruck – das sind die Rahmenbedingungen eines Teileherstellers. Umso wichtiger, dass Sie die letzten Fertigungsschritte Entgraten, Polieren und Verrunden so wirtschaftlich wie möglich durchführen und dabei eine kontante Qualität gewährleisten.
Zum Entgraten haben sich verschiedenste Entgratverfahren etabliert, welche sich unterschiedlich auf Prozesssicherheit und Kosten auswirken.
Von handgeführtem Entgraten, über maschinelles Entgraten mit Schneiden, Fräsern oder Bürsten bis hin zur Roboterentgratung finden Sie bei KEMPF das größte Sortiment an hochwertigen Entgratwerkzeugen.
Darüber hinaus haben sich auch alternative Entgratverfahren, wie elektrochemisches oder thermisches Entgraten, Entgraten per Wasserstrahl Hochdruck, Schleifen, Ultraschall oder Sandstrahlen bzw. Kugelstrahlen etabliert.
Sie wollen mehr dazu erfahren?
Hier finden Sie die wichtigsten Entgratverfahren mit Vor- und Nachteilen im Überblick »
Was ist Entgraten? Bei fast allen zerspanenden Bearbeitungsprozessen entstehen durch Schneiden, Bohren oder Fräsen unerwünschte Grate, also Materialüberstände, am bearbeiteten Werkstück. Bei Qualitäts- und Präzisionsteilen ist die Entfernung von Graten, also das Entgraten, heutzutage unerlässlich.
Warum entgraten? Zum einen können Grate die Funktion der Maschine des Endproduktes beeinträchtigen, z.B. durch Passungenauigkeiten oder schlechten Gewindedurchlauf. Die Prozesssicherheit ist hiermit nicht mehr gegeben. Zum anderen bergen sie ein Verletzungsrisiko für Schnittwunden. Auch qualitative Vorgaben an das fertige Bauteil bedingen oft eine hohe Gratfreiheit, wie z.B. im medizinischen oder im Lebensmittelbereich.
Durch die Beseitigung von Graten verbessern Sie also die Lebensdauer und Zuverlässigkeit Ihrer Produkte, erfüllen hohe Qualitätsvorgaben und sorgen so für mehr Kundenzufriedenheit und Loyalität.
Wie entgratet man richtig? Am wirtschaftlichsten und zuverlässigsten geschieht das Entgraten, wenn Sie es direkt in die Maschine integrieren und Ihr Werkstück am Prozessende fertig entgratet erhalten. Dadurch profitieren Sie von reproduzierbaren, qualitativ hohen Entgratergebnissen, sparen Prozesskosten und Durchlaufzeit ein und können vormals gebundene Ressourcen anderweitig einsetzen. Ihre entscheidenden Wettbewerbsvorteile!
Nach über 60 Jahren Erfahrung in der Metallzerspanung und verfügen wir von KEMPF über großes Know-how zum Edelstahl, Aluminium, Guss, Kunststoff und natürlich Metall Entgraten, Bohren, Fräsen, Drehen, Stechen und Rollieren und können Ihnen für fast jeden Anwendungsfall kostengünstig und schnell ein qualitativ hochwertiges Standard- oder Sonderwerkzeug anbieten.
Wie massiv darf ein Grat sein?
Mitentscheidend für die Auswahl der optimalen Entgratlösung ist die Größe der Grate bzw. die Stärke der Gratwurzel. Generell gilt: je massiver der Grat, umso weniger Entgratlösungen gibt es.
Deshalb liegt das Augenmerk darauf, schon die Vorbearbeitung möglichst gratminimal zu gestalten. Eine Möglichkeit sind speziell entwickelte Werkzeuge wie gratminimale Bohrer oder spezielle Entgratfräser, die auch Sekundärgrat vermeiden.
Warum ist die gratminimale Bearbeitung wichtig?
Das Entgraten stellt einen Zeit- und damit kostenintensiven Arbeitsschritt dar und bildet somit in der Kostenkalkulation einen wichtigen Posten.
Abhängig von den Anforderungen an die Gratfreiheit der Werkstückkante kann durch eine gut konzipierte gratminimale Bearbeitung unter Umständen auf ein nachgelagertes Entgratwerkzeug verzichtet werden. Gelingt dies, erreicht man einen sehr wirtschaftlichen Bearbeitungsprozess, ohne den Einsatz eines weiteren Werkzeugs.
Aber auch wenn der Einsatz eines nachgelagerten Werkzeugs notwendig bleibt, ist eine gratminimale Vorbearbeitung stets wichtig, denn im Bearbeitungsprozess folgende Entgratwerkzeuge können dann viel effektiver und wirtschaftlicher eingesetzt werden. Entgraten Sie in diesem Fall gleich effizient auf der Maschine, kann das nachgelagerte aufwändige Entgraten per Hand entfallen.
Sprechen Sie uns an! Wir betrachten gerne mit Ihnen den gesamten Produktionsprozess und beraten Sie zu Optimierungsmöglichkeiten bei der gratminimalen Vorbearbeitung!
Wie beeinflusst der Kantenwinkel die Gratbildung?
Eine große Rolle bei der Gratbildung spielt die Kantenform.
Bei flachen Kantenwinkeln <30° (bzw. >150° gefaste Kante) entsteht in der Regel praktisch kein Grat. Extrem positive, spitze Kantenwinkel erschweren das Entgraten enorm. Spitze Kantenwinkel am Werkstück sind also möglichst zu vermeiden.
Wie beeinflusst das Zerspanungswerkzeug die Gratbildung?
Um ein möglichst gratfreies Bauteil produzieren zu können, kommt es NICHT nur auf die eigentlichen Entgratwerkzeuge an. Vielmehr gilt es auch, ein Auge auf die eigentliche „Vorarbeit“ zu werfen. Nicht nur Span- und Kantenwinkel haben einen Einfluss auf die Gratbildung, das Werkzeug selbst spielt eine entscheidende Rolle.
Optimierte Zerspanungswerkzeuge mit schärferen Schneidkantengeometrien führen in der Regel ebenfalls zu geringerer Gratbildung - bei geringeren Werkzeugstandzeiten. Im Bereich der Bearbeitung von NE-Metallen gelingt es jedoch beispielsweise, sowohl das Ziel einer Gratminimierung als auch das Ziel einer Standzeitmaximierung zu erreichen. Der Einsatz von PKD als Schneidstoff und eine entsprechende Werkzeugauslegung sind hierbei sinnvoll.
Wie beeinflussen Einsatzparameter die Gratbildung?
Auch durch eine Anpassung der Bearbeitungsparameter dort, wo das Werkzeug auf die Werkstückkante trifft, kann häufig eine Gratminimierung erreicht werden. Zum Beispiel durch:
- Reduzierung der Schnitttiefe bei einer Planfräsbearbeitung
- Reduzierung des Vorschubs bei Bohrungsaustritt
Das #gratfrei 1x1
Was ist ein Grat?
Um einen Grat rückstandslos entfernen zu können bzw. um ein Werkstück #gratfrei bearbeiten zu können, muss zunächst definiert werden, was ein Grat überhaupt ist.
Nach DIN ISO 13715 gelten Werkstückkanten als „gratig“, deren Überstand eine Abweichung von > 0,05 mm zur idealgeometrischen Form beträgt. Kleinere Grate gelten als scharfkantig oder sogar als #gratfrei. In der Praxis ergibt sich ein etwas anderes Bild. Welche Grathöhen oder Gratwurzelstärken bei einer Werkstückkante noch toleriert werden, hängt stark von den Anforderungen an das Bauteil ab und unterscheidet sich von Anwendung zu Anwendung.
Warum ist #gratfrei von der Maschine so wichtig?
Die Anforderungen hochpräziser Bauteile steigen stetig, vor allem bei den immer komplexer werdenden Anforderungen mit immer diffiziler werdenden Werkstückkonturen liegt der heutige Wettbewerbsvorteil darin, diese Bauteile möglichst in gleichbleibend hoher Qualität #gratfrei zu fertigen.
Implementiert man das Entgraten in den Fertigungsprozess der CNC-Maschine, spart man nicht nur Zeit sondern gewinnt darüber hinaus Ressourcen, die vorher gebunden waren. Der Einsatz maschineller Entgratwerkzeuge führt fast immer zu niedrigeren Stückkosten in der Serienproduktion und gleichzeitig zu weniger Qualitätsmängeln bzw. Beanstandungen des Endkunden.
Beratung vom Entgrat-Experten
Gerne betrachten wir mit Ihnen gemeinsam Ihren gesamten Bearbeitungsprozess und finden so die wirtschaftlichste und prozesssicherste Lösung für Ihren konkreten Anwendungsfall.
Liefert unser großes Sortiment an Standardwerkzeugen kein passendes Werkzeug speziell für Ihre Anwendung, bieten wir Ihnen selbst für die untypischsten Fälle Sonderwerkzeug Lösungen an.
Vertrauen Sie auf unsere Expertise aus über 60 Jahren Erfahrung in der Metallzerspanung. Ob Zwischengrößen oder komplette Neuauslegung eines bewährten Werkzeugs – wir von KEMPF können Ihnen mit Sicherheit weiterhelfen.
Rufen Sie uns an oder füllen Sie unser Kontaktformular aus! Wir freuen uns auf Ihre Anfrage.
Wir schlauen Sie auf!
In unserem beliebten Online-Seminar "#gratfrei direkt von der Maschine", das sich speziell mit dem Thema "Entgraten" und der gratminimalen Vorbearbeitung beschäftigt, geben wir Ihnen einen Überblick über dieses umfangreiche Thema und unterstützen Sie bei der Lösung von auftretenden Bearbeitungsproblemen.
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